16.06.2015 Tatkräftig für die Gemeinschaft
Rommelshausen Ingrid Fink, Erich Ehrlich und Heinrich Ritter sind die neuen Ehrenmedaillenträger der Gemeinde. Eva Herschmann Foto: Fellbacher Zeitung
Nur neun Kernener haben seit 2004 die Ehrenmedaille der Gemeinde für besondere Verdienste erhalten. Die feierliche Einweihung des Bürgerhauses am Freitag bot eine gute Gelegenheit, den Kreis der Geehrten zu erweitern. Im Rahmen des Festakts hat Bürgermeister Stefan Altenberger drei weiteren Bürgern die hohe Auszeichnung verliehen: der zupackenden Rot-Kreuz-Helferin Ingrid Fink, dem vielfach engagierten Erich Ehrlich und dem Vogelfreund Heinrich Ritter.
Mehr als 20 Jahre stand Erich Ehrlich als "Mister Kirbe" beim Traditionsfest in Rommelshausen in vorderster Reihe.
'Hochmotiviert, unermüdlich und tatkräftig' sei Ingrid Fink, sagte Altenberger, und seit fast 50 Jahren die 'gute Seele der örtlichen Rot-Kreuz-Gruppe'. Ihr Motiv hat die engagierte 'Römerin' selbst einmal so beschrieben. 'Anderen helfen, und gemeinsam etwas tun, das macht mir eben Freude, vor allem, wenn die Kameradschaft gut ist.' Beim Roten Kreuz scheint das der Fall zu sein, denn seit 1966, als Rommelshausen noch der Ortsgruppe Fellbach angegliedert war, ist sie dabei. Nach ihrer Ausbildung zur Rot-Kreuz-Helferin baute Ingrid Fink als Jugendleiterin eine Nachwuchsgruppe auf, bildete die Jungen aus und organisierte gesellige Freizeiten. Das fünftägige Zeltlager, bei dem Ingrid Fink noch immer für die gesamte Mannschaft kocht, ist auf ihre Initiative hin entstanden. Die 'Römerin' war auch viele Jahre im Sanitätsdienst aktiv und später Bereitschaftsleiterin. Das Amt legte Ingrid Fink im Jahr 2000 nieder, doch bis heute gibt Ingrid Fink Erste-Hilfe-Kurse, ist bei Brandeinsätzen dabei und als versierte Küchenchefin im Einsatz. 'Es wird gemunkelt, dass das Rote Kreuz in Kernen nur deshalb so viele bereitwillige Blutspender hat, weil das Essen so legendär gut ist', sagte Altenberger. Ingrid Finks Engagement reicht aber über das Rotkreuz hinaus. Sie ist stellvertretende Vorsitzende bei den Landfrauen Stetten und setzt sich im Seniorenrat für die Belange der älteren Mitbürger ein.
Erich Ehrlich sei aus dem örtlichen Vereinsleben gar nicht wegzudenken, sagte Altenberger. Kaum eine Veranstaltung gebe es, bei der er nicht in irgendeiner Weise mithelfe. 'Probleme gibt es für ihn nicht, nur Herausforderungen.' Mehr als 20 Jahre stand Ehrlich als 'Mister Kirbe' beim Traditionsfest in Rommelshausen in vorderster Reihe, war lange Zeit federführend bei der Maibaumaufstellung des Gewerbevereins Kernen, und beim Christkindlesmarkt ist er seit rund drei Jahrzehnten im Organisationsteam. 'Man könnte sagen, er ist Mädchen für alles', sagte der Schultes. Beim TV Stetten war Ehrlich lange als Technischer Leiter für Halle samt Bestuhlung und Dekoration, Tonanlage und Bühnentechnik verantwortlich. Auch die Partnerschaftsgesellschaft Kernen-Dombóvár ist froh, dass sie jemanden wie Ehrlich hat, egal ob es um Jubiläumsfeiern oder das Zwischenlagern von Hilfsgütern nach Ungarn geht. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Country Club Buffalos, und obwohl er als Gemeinderat aktiv an der kommunalen Entwicklung teilnimmt, nimmt er sich Zeit, die Radfahrgruppe, die regelmäßig Touren in die Kernener Partnergemeinden macht, als Fahrer des Begleitautos, Koch und Motivator zu unterstützen.
Heinrich Ritter hat sein Herz an Tiere verloren. Wenn ein gefiederter Freund in Gefahr ist, am Verhungern oder verunglückt, ist er zur Stelle. Er überprüft Nistkästen und beobachtet, ganz aktuell, den Rebhuhnbestand auf dem Schmidener Feld. 'Ohne ihn geht hier im Ort eigentlich gar nichts, wenn es um den Schutz der Tierwelt und Natur geht', sagte Altenberger. Seit drei Jahrzehnten ist der Vogelkundler ehrenamtlich im Naturschutzbund aktiv, hat den Amphibien-Bestand auf der Gemarkung und besonders die Kröten im Blick, die alljährlich im Frühjahr zu ihren Laichplätzen ziehen. Außerdem hält er die von der Gemeinde angelegten Krötenzirkel von unerwünschtem Pflanzenwuchs frei. Ritter hilft bei der Pflege von Naturflächen und gilt als Motor der Biotoppflege, die von BUND- und Nabu-Mitgliedern zusammen geleistet wird. Sein fachkundiger Rat und seine Mitarbeit werden überall geschätzt, sagte Altenberger. 'Widerspruch hat er nie gescheut, stets vertritt er seine Meinung zu Gunsten des Naturschutzes, dabei ist er jedoch nie dogmatisch unterwegs, sondern immer dialog- und kompromissbereit.'