22.05.2020 Waiblinger Kreiszeitung Zehnjähriger Ausreißer hält Mutter und Polizei auf Trab
Von dem Jungen aus Fellbach fehlte von Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag jede Spur Fellbach (ngr).
Nach einem Streit mit seiner Mutter verließ ein Zehnjähriger am Mittwochabend gegen
21 Uhr unbemerkt sein Zuhause in Fellbach, nahm eine Sporttasche, einen Rucksack und
einen Kühlrucksack mit. Vor dem Schlafengehen wurde seine Abwesenheit bemerkt und
die besorgte Mutter rief die Polizei. Diese suchte noch am Abend und bei Dunkelheit mit
einem Hubschrauber und einer Rettungsstaffel die Gegend ab. Ohne Erfolg. Vielleicht
war der Junge zum Bruder, der in der Region Neu-Ulm/Ulm wohnt, mit der Bahn gefahren? Der Bruder verneinte. Er wisse nichts vom Verbleib des Zehnjährigen.
Als der Junge auch am Donnerstag noch nicht nach Hause zurückkehrte, setzte die Polizei ihre Suche fort. Diesmal mit Spürhunden in Fellbach, Schmiden und am Bahnhof Waiblingen. Und: Eine Öffentlichkeitsfahndung mit einem Foto des Jungen im Internet und auf Facebook wurde am Vatertag in Gang gebracht. Nach zahlreichen Hinweisen, die nicht zum Auffinden des Jungen führten, gab eine Passantin in Fellbach den entscheidenden Tipp. Sie erkannte den „Jungen von dem Fahndungsfoto“ mit seinem Gepäck in der Bruckstraße in Fellbach, verständigte die Polizei und ging dem Jungen hinterher. Er konnte von der Polizei gegen 16.25 Uhr wohlbehalten aufgegriffen und an seine Mutter übergeben werden.
„Wo sich der Zehnjährige aufgehalten hat, ist noch nicht abschließend geklärt. Hinweise
auf Straftaten zum Nachteil des Jungen liegen nicht vor“, schreibt das Polizeipräsidium
Aalen in einer Mitteilung.
Laut Polizeiführer vom Dienst (PvD) war der Zehnjährige nach „einem ganz normalen Streit, wie er zwischen Erziehungsberechtigten und Kindern hin und wieder mal vorkommt“, abgehauen. Es sei das allererste Mal, dass der Zehnjährige weggelaufen sei. Jedenfalls ging die Polizei die ganze Zeit über nicht von einem Verbrechen aus, konnte aber nicht ausschließen, dass sich der Junge in einer hilflosen Lage befindet, was den Suchaufwand gerechtfertigt habe.
Polizei und Rettungsstaffel suchten auch mit Spürhunden nach dem Jungen.
Auch der DRK Ortsverein Kernen im Remstal war mit seiner Einsatzformation Rettungshunde und dem Einsatzleitwagen vor Ort!