25.06.2009 Blutspende ist eine herzliche Sache
Fellbacher Zeitung Stetten 140 Menschen spendeten Blut im evangelischen Gemeindehaus - schöner Erfolg fürs Rote Kreuz. Von Jan-Philipp Schütze
Steril war nur das Einweg-Blutentnahme-Material, die Atmosphäre bei der Spendeaktion im evangelischen Gemeindehaus in Stetten war hingegen herzlich und locker. Man kennt sich hier. Viele der Spender sind Stammgäste. Sie kommen seit Jahren immer wieder, um sich eine kleine Menge ihres kostbaren Lebenssaftes entnehmen zu lassen. Denn bei der Vielzahl an freundlichen Helfern befinden sich Blutspender aller Altersklassen sofort in guten Händen.
Gerade ältere Menschen gehören zu den engagiertesten Spendern, doch bisher lag die Altersgrenze für die Entnahme bei 68 Jahren. Durch eine neue Regelung des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wurde jetzt das Maximalalter für eine Vollblut-Spende auf 71 Jahre angehoben (wir berichteten). Davon profitierte gestern auch Elisabeth Rosenkranz. Die 69-jährige ist eine erfahrene Spenderin. "Ich war schon sehr oft bei der Blutspende", sagt sie. Wieviele Liter dabei über die Jahre zusammen gekommen sind, weiß sie aber auch nicht so genau. Erst letztens hat sie bei ihrem Hausarzt einen Gesundheits-Check-Up machen lassen, den die Krankenkasse alle zwei Jahre bezahlt. Mit dem positiven Ergebnis dieser Vorsorgeuntersuchung und einer ärztlichen Bescheinigung konnte sie dann auch zur Blutspende zugelassen w erden.
"Die Gesundheit der Freiwilligen steht an oberster Stelle", betont Michael Filippi, der Bereitschaftsleiter des DRK in Kernen. Und nur die Gesunden werden auch zur Spende zugelassen. Ein ärztlicher Check und die wahrheitsgemäße Beantwortung eines Fragebogens sind demnach Pflicht, um etwaige Risiken bei Spender und Empfänger auszuschließen. Zwar wird das gespendetet Blut im Labor gründlich auf etwaige Erreger untersucht, aber schon im Vorfeld werden Personen mit gesundheitlich bedenklicher Vorgeschichte aussortiert.
Unter den 140 zugelassenen Spendern am Dienstag waren auch 13 Erstspender. "Wir freuen uns über jeden neuen Spender", sagt Michael Filippi, denn "Blut wird immer wichtiger!" Allein in Baden-Württemberg werden jeden Tag bis zu 2000 Blutkonserven mit je einem halben Liter benötigt. Auch die Aufrechterhaltung von Reservebeständen, die bei Katastrophen benötigt werden, muss gewährleistet sein. Wegen der unterschiedlichen Haltbarkeit der drei Blutprodukte, die aus einer Spende gewonnen werden können, ist ein ständiger Nachschub nötig.
Gerade einmal eine knappe Stunde dauert der Aufenthalt bei der Blutspende. Verhältnismäßig wenig Zeit für ein mitmenschliches Engagement, das Leben retten kann.