26.03.2009 Schwerer Weg zurück in den Alltag Viele Helfer des DRK-Ortsvereins Kernen stehen noch unter dem Eindruck der Geschehnisse in Winnenden
Fellbacher Zeitung Rommelshausen. Die Helfer sind gezeichnet. Innerlich und äußerlich. Der Einsatz in Winnenden hat die Ehrenamtlichen vom Ortsverein Kernen des DRK an ihre Grenzen gebracht. Die Mitgliederversammlung am Dienstag stand unter dem Eindruck des Amoklaufs.
Von Eva Herschmann
Gedenkminuten für die Opfer von Winnenden und Wendlingen werden derzeit überall gehalten. Für die DRK-Helfer aus Kernen, die zum Teil tagelang vor Ort eingesetzt waren, um das DRK Winnenden zu unterstützen, hatte das Innehalten bei der Mitgliederversammlung eine besondere Bedeutung. Stefan Altenberger, der Bürgermeister und Vorsitzende des Ortsvereins, ist den Helfern "dankbar für den unermüdlichen Einsatz, der an die Grenzen der Belastbarkeit ging und unsere Vorstellungskraft bei weitem überschritten hat". Klaus Auer, der Chef des Polizeireviers Fellbach, bescheinigte den Kernenern, dass sie "am 11. März gute Arbeit geleistet haben". Annette Kautz, die bei der Versammlung am Dienstag im DRK-Heim für 35 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet wurde, habe seit Beginn des Einsatzes in Winnenden am 11. März im Auftrag des DRK Bürger betreut, sagte der Bereitschaftsleiter Michael Filippi. Ausgezeichnet wurden auch Manfred Medinger für 40 Jahre im Sanitätsdienst, Volker Borck, Stefan Raff, Heiko Klingler und Jürgen Fink für 30 Jahre und Christel Wagner für zehn Jahre. Außerdem Jessica Knaus, die fünf Jahre beim Jugendrotkreuz mitmacht, sowie Jeannine Knaus, Tina Gutzeit, Madlen Lüddecke und Vanessa Lüddecke für zehn Jahre.
Wie wichtig eine gut ausgebildete und ausgestattete Helferstaffel vor Ort ist, belegte der Bereitschaftsleiter mit Zahlen. Zu 53 Einsätzen, im Vorjahr waren es 25, wurde der DRK 2008 gerufen. "Der Anstieg hängt auch mit unseren Helfern vor Ort zusammen, die allein 24 Mal benötigt wurden", sagte Michael Filippi. Hinzu kommt die Organisation von vier Blutspendeterminen, zwei in Stetten, zwei in Rommelshausen, bei denen die DRK-Helfer im vergangenen Jahr 67 Erstspender zur Ader ließen. "Das sind deutlich mehr als sonst", sagte Bereitschaftsleiter Filippi. Sieben echte Sucheinsätze hatte die Rettungshundestaffel, die aus 13 Hundeführern besteht, zwei Helfern ohne Hund, fünf ausgebildeten Hunden und sieben, die das Suchen und Retten derzeit lernen. Zwei Vierbeiner sind schon in Rente, machen aber bei Schauübungen noch immer mit.
Auch das Jugendrotkreuz besitzt eine gute Mannschaftsstärke. Jugendleiterin Ilona Steichele betreut derzeit 17 Kinder und Jugendliche zwischen neun und 18 Jahren. Die Schatzmeisterin Dorothee Grieshammer verkündete, der Ortsverein habe "gut gewirtschaftet". Für das neue Einsatzfahrzeug, das der Kernener Ortsverein dringend braucht, reiche das Geld aber nicht, sagte Geschäftsführer August Weiß. "Wir werden deshalb einen Spendenaufruf starten." Altenberger sagte bereist am Dienstag die Unterstützung der Verwaltung und des Gemeinderats zu. Die anwesenden Bürgervertreter - Andreas Wersch und Helmut Heissenberger (CDU) sowie Hans Peter Kirgis (SPD) - nickten zustimmend. Und der Ortsverein ist froh über die positiven Signale seitens des Bürgermeisters und des Gemeinderats, was die Finanzierung des neuen Einsatzfahrzeuges betrifft.
Für zehn Blutspenden wurden Monika Bäder, Ulrich Bellon, Amelie Haaf, Ulrike Kirr-Dominik, Maureen Klein, Renate Kottke, Mathias Kramer, Johann Schubkegel, Monika Schweidler, Ulrike Seyfarth, Barbara Stöckler, Flavia També, Lutz Zehm geehrt. Für 25 Blutspenden wurden Alexander Bartle, Dominique Dezetree, Eva Hurlebaus, Roland Kazmaier, Günther Kurz, Michael Lorenz, Frank Reichle, Dagmar Schmid, Joachim Schwappach geehrt. Für 50 Blutspenden wurden Rolf Dreher und Doris Feller geehrt. Für 75 Blutspenden wurde Jürgen Luck geehrt. Otto Kaltenbach erhielt die Ehrung für 100 Blutspenden.