26.05.2010 Hoch konzentriert bei der Sache
Backnanger Kreiszeitung BACKNANG/KERNEN DRK-Rettungshundestaffel demonstrierte fürs Backnanger Jugendrotkreuz eine Flächensuche
(st). Das Jugendrotkreuz Backnang konnte bei einer Übung der DRK-Hundestaffel des Ortsvereins Kernen im Remstal hautnah Erfahrungen mit den Rettungshunden machen. Innerhalb der Übung in einem Waldgebiet nahe Strümpfelbach erfuhren die Jugendrotkreuzler einiges über die ehrenamtliche Arbeit in der Kernener Hundestaffel. Einsatzsuchgebiete der seit 2001 bestehenden Rettungshundestaffel sind der Rems-Murr-Kreis sowie der Großraum Stuttgart. Alarmiert wird die Rettungshundestaffel Kernen über die Rettungsleitstelle Rems-Murr. Rettungshunde werden zur Personensuche eingesetzt. Dabei gibt es verschiedene Arten der Suche: die Flächen-, Trümmer-, Wasser-, Fährten- und Lawinensuche. Der Schwerpunkt der Staffel liegt bei der Flächensuche, also bei der Suche nach vermissten Personen in einem Suchgebiet, etwa in einem Waldstück.
Ein Mensch, der unter Stress oder Angst steht, sondert bestimmte Geruchsstoffe ab. Nach diesen Geruchsstoffen werden die Hunde trainiert. Da ein Hund seine Umwelt mit 220 Millionen Geruchszellen aufnimmt, kann ein Rettungshund große und unübersichtliche Gebiete schnell, sicher und effektiv absuchen. Insbesondere im Dunkeln sind Rettungshunde bei der Suche unerlässlich.
Die vermissten Personen müssen von den Hunden angezeigt werden. Der Hund hat dabei verschiedene Anzeigemöglichkeiten in der Fläche: Beim Verbellen bellt der Rettungshund so lange bei der gefundenen Person, bis sein Führer bei ihm ist. Beim Bringseln hingegen nimmt der Hund an der gefundenen Person ein sogenanntes Bringsel auf, läuft zu seinem Hundeführer zurück und führt diesen zu der Person. Diese beiden Anzeigetechniken konnten die Jugendrotkreuzler hautnah miterleben, indem sie sich selbst im Wald verstecken konnten. Wichtig für den Hund ist die positive Verstärkung bei der Suche. Deshalb bekommt der Hund für erwünschtes Verhalten Leckerlis. Dies sind bei der Rettungshundestaffel Kernen vor allem schwäbische Maultaschen und Saitenwürstle.
17 Hunde gehören zu der Staffel in Kernen. Grundsätzlich sind alle mittelgroßen Hunde (mindestens 38 Zentimeter hoch) als Rettungshunde geeignet. Die Ausbildung dauert ungefähr zwei bis drei Jahre und sollte bereits im Welpenalter beginnen. Sie endet mit einer Prüfung, die danach regelmäßig wiederholt werden muss. Besonders eindrucksvoll war für die Jugendlichen die Konzentrationsfähigkeit der Rettungshunde, die sich nicht mal durch das Getobe der Jugendrotkreuzler ablenken ließen.