16.03.2015 Ludwigsburger Kreiszeitung, Trümmerhunde sind im Einsatz
Besigheim & Umgebung Rettungsübung Das Zusammenspiel von Mensch und Hund wurde auf dem Gelände des Erlebnisparks Tripsdrill bei einem Übungswochenende des Landesverbands der DRK-Rettungshundestaffeln praktiziert. Aus allen Landesteilen waren die Teilnehmer gekommen. Auch Trümmerhunde waren im Einsatz. CLEEBRONN von Alfred Drossel, Bild: Alfred Drossel
Ute Höfer von der Rettungshundestaffel des DRK Ludwigsburg hatte das Wochenende vorbereitet. Die Ludwigsburger Gruppe verfügt über zwölf Hunde, acht davon sind ausgebildet. Bei schweren Unglücken kommen sie zum Einsatz. Ob regional oder überregional, die Trümmergruppe steht zu jeder Tag- und Nachtzeit 365 Tage im Jahr bereit, um Menschenleben zu retten.
Unter Trümmersuche versteht man die Suche von verschütteten Personen mittels biologischer und technischer Ortung. Der Einsatz von Rettungshunden bei Verschüttungen ist trotz aller Technik immer noch das schnellste und effektivste Ortungsmittel. Am Wochenende war die Aus- und Weiterbildung von Rettungshundeteams in der Trümmersuche das Ziel. Gewöhnlich trainieren die Hundeführer einmal monatlich auf Abbruch- oder Firmengeländen. Die Bedingungen auf dem Gelände des Erlebnisparks bezeichnet Ute Höfer als ideal. In Tripsdrill gebe es geeignete Gebäude, Tunnels, Wasserläufe sowie Holzkonstruktionen.
Die Trümmersuche sei eine der Königsdisziplinen der Rettungshundearbeit, betont Ute Höfer. Die Hunde müssten gerne und sicher auf schwierigem und gefährlichem Gelände laufen können und sich selbst den „sicheren“ Weg suchen. Damit der Hund bei der Suche nicht an Trümmerstücken hängen bleibe, laufe er ohne Halsung, Leine oder Kenndecke. Eine sehr gute Unterordnung sei Voraussetzung, dad er Hund hören müsse. Der Hundeführer müsse in der Lage sein, seinen Hund an jeden beliebigen Punkt zu schicken. „Die Hunde müssen geräuschunempfindlich sein, da durch die Rettungsmaßnahmen schwere Maschinen benötigt werden“, sagt Höfer. Hitze, Feuer und Ablenkung durch Mensch und Tier dürfen den tierischen Sucher nicht stören. Die Anzeige des Hundes kann je nach Situation unterschiedlich sein. Bellen, Scharren oder aber der Versuch in die Trümmer einzudringen sind mögliche Verhaltensweisen des Hundes. Vorausset ist, dass der Hundeführer seinen Hund genau kennt. Bei Trümmern sei es schwierig direkt zu lokalisieren, wo die Person liege. Durch Verwirbelung, Zerstreuung, Luftlöcher oder aber Schächte verteile sich der menschliche Geruch unterschiedlich. So könne der Hund schon an einer weit entfernten Position den Geruch des Vermissten aufnehmen, ergänzt die Hundeführerin. Es sei deshalb wichtig, dass der Hund bei der Bergung dabei sei. Durch die unterschiedliche Lage der Trümmer könne der Hund den Helfern die Richtung deuten, wo weitere Trümmer entfernt werden müssten, um an die vermisste Person zu gelangen. Aber auch von den Hundeführern wird
viel verlangt: eine Helferausbildung für die Erste Hilfe am Hund, Kenntnisse der Orientierungs- und Kartenarbeit, die Organisation und Einsatztaktik des Rettungshundeteam- Einsatzes, Verhaltensgrundsätze beim Transport von Hunden und Kenntnis der Unfallverhütung für die Sicherheit im Einsatz. Ihre Fähigkeiten bei der Vermisstensuche stellen Rettungshunde bei vielen Einsätzen unter Beweis. Dennoch müssen auch die vierbeinigen Retter bei regelmäßigen Prüfungen zeigen, was sie können. Jetzt waren sie wieder gefordert. Dabei mussten die Vierbeiner Aufgaben wie „Gehorsam“, „Verweis“ oder „Suche“ in der Fläche- oder dem Trümmergelände bewältigen.